Die Geschichte der Feuerwehr

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Egal in welcher deutschen Stadt es brennt: Die Feuerwehr braucht vom Anruf der 112 bis zur Ankunft am Einsatzort gerade mal acht Minuten. Diese Schnelligkeit ist vor allem dem Engagement der freiwilligen Feuerwehr zu verdanken. Den in ganz Deutschland 30.000 hauptamtlich tätigen Feuerwehrleuten, stehen heute mehr als eine Million Mitglieder der freiwilligen Feuerwehr zur Seite.

 

 

 

 

 

 

Die älteste freiwillige Feuerwehr in Deutschland befindet sich in der Stadt Saarlouis, im heutigen Saarland. 1811 wurde sie durch keinen geringeren als Napoleon selbst ins Leben gerufen. Der französische Kaiser hatte damals ein neues Gesetz für die Pariser Feuerwehr erlassen, bei dem der freiwillige, unbezahlte Dienst und die Ehrenamtlichkeit im Zentrum standen. Dieses Gesetz hatte auch für andere französische Städte, wie eben Saarlouis, Gültigkeit. Mit dem Einzug Preußens wurde nicht nur französisches zu deutschem Gebiet – auch die Idee der freiwilligen Feuerwehr wurde übernommen. 1841 erfolgte dann die Aufstellung der ersten deutschen freiwilligen Feuerwehr im sächsischen Meißen.

 

Inzwischen hat sich einiges getan. Heute werden die deutschlandweit 100 Berufsfeuerwehren von mehr als 24.000 freiwilligen Feuerwehren ergänzt. Während Berufsfeuerwehren sich aus rein hauptamtlichen Einsatzkräften zusammensetzen, bestehen freiwillige Feuerwehren vor allem aus ehrenamtlichen Mitgliedern. Gerade wenn es in einer kleineren Stadt einmal brenzlig wird, sind es vor allem die ehrenamtlichen Kameraden, die vor Ort schnell helfen. Denn nur in 100 großen, von insgesamt 2.074 deutschen Städten, existieren Berufsfeuerwehren. Das in Deutschland bei Bränden, Unfällen oder Überschwemmungen so schnell und zuverlässig Hilfe zur Stelle ist, beruht auf der freiwilligen Arbeit engagierter Bürger. Der Großteil, der in Deutschland durchschnittlich 200.000 kleineren und größeren Brände jährlich, kann daher erfolgreich gelöscht werden. 

 

Brände und Explosionen machen mit knapp sechs Prozent nur einen geringen Anteil des Aufgabengebietes der Feuerwehr aus – mehr als 70 Prozent stellen Notfalleinsätze und Krankentransporte dar. Die Feuerwehren in Deutschland leisten daher in jeglicher Hinsicht einen wichtigen Beitrag zum Schutz der Bevölkerung. Ihre Aufgaben lassen sich unter den Schlagworten retten, löschen, bergen und schützen (z. B. vor der Ausbreitung/ Auswirkung von Bränden) zusammenfassen.
Alarmiert werden die Kameraden der freiwilligen Feuerwehren, die sich bei Ausbruch des Brands oft noch in ihrem regulären Beruf oder daheim im Bett befinden, per Funkgerät oder mit der Sirene. Mobiltelefone werden in der Regel nicht benutzt, da sie im Katastrophenfall zum Beispiel wegen überlasteter Netze oder durch den Ausfall der Stromversorgung von Sendemasten ohnehin aller Wahrscheinlichkeit nach nicht funktionieren würden. Wenn ein Mitglied der freiwilligen Feuerwehr aufgrund eines Einsatzes den Arbeitsplatz verlassen muss, erhält der Arbeitgeber den weitergezahlten Lohn in der Regel von der Kommune erstattet. Neben den Kommunen sind es auch Spenden, die die freiwilligen Feuerwehren finanzieren.
Der freiwillige Feuerwehrmann oder die Feuerwehrfrau bekommt hingegen keine finanzielle Gegenleistung für ihr Engagement. Klar, denn es handelt sich um ein Ehrenamt, bei dem eben der Gedanke, einen wichtigen Beitrag zum Schutz der Gemeinschaft zu leisten, im Vordergrund steht. Feuerwehrleute werden nicht umsonst oft als Helden bezeichnet. Damit das Martinshorn also auch in Zukunft die nahenden Retter ankündigt, ist das freiwillige Engagement jedes Einzelnen gefragt.