Die Pfarrei Düngenheim

Die Pfarrei Düngenheim

 

Um 1190 ist erstmals von einer Capelle zu Tunechyngen die Rede. Über die Kapelle selbst ist lange nichts berichtet. Als Ausstattung erhält sie um 1430 eine Bronzeglocke. Neben den vier Evangelisten ist diese dem hl. Nikolaus geweiht, dem Schutzpatron des Klosters Stuben, welches die Glocke anschafft. Eine weitere Bronzeglocke erhält die Pfarrkirche im Jahre 1484.

1681 ist noch einmal eine Kapelle genannt, die vom Kloster Stuben erbaut ist.

1738 erhält Düngenheim eine neue Kirche, die in den Jahren 1846-1848 um die Hälfte nach Westen verlängert wird und einen neuen Turm erhält.. Die Kirche, in der vorher nur 604 Menschen Platz haben, reicht nun aus für die inzwischen auf 1000 Seelen angewachsene Gemeinde.

In den 20er Jahren des vorigen Jahrhunderts erfolgt dann der Neubau der heutigen Pfarrkirche.

Pastor Fey feiert am 17. Mai 1921 die letzte hl. Messe in der alten Kirche, während der 5.700 Mark für den Neubau gesammelt werden. Danach wird sofort mit dem Abbruch von Sakristei und Chor begonnen. Während einer Visitationsreise segnet Weihbischof Dr. Mönch aus Trier am 8. Juni 1921 den ersten Baustein. Am 31. Juli des gleichen Jahres erfolgt die Grundsteinlegung durch Dechant Fenger aus Illingen/Saar, bei der 11.070 Mark gesammelt werden. Der 20. Juni 1925 ist dann ein besonderer Festtag für die Pfarrei. Weihbischof Dr. Mönch consegriert die neue Kirche.

Nachdem im ersten und auch im zweiten Weltkrieg mehrere Glocken für Kriegszwecke geopfert werden mussten, erhält der Ort 1952 drei neue Glocken. Diese erklingen in den Tönen f, as und b. Die große Glocke wiegt 1.100 kg und ist der Gottesmutter geweiht. Neben dem Bild der Regina pacis mit dem Jesuskind trägt sie den Text "Der Mutter und dem Sohne, lobsingen wir zumal, erhöre uns o Milde, sei starke uns zum Schilde". Die mittlere Glocke, 650 kg schwer, trägt die Bildnisse des alten und des neuen Kirchenpatrons, "Confessor Simeon und Antonius mit dem Schwein" und die Inschrift "Erhört o Heilige unser Flehen, erlangt uns Gottes Gnadenlicht". Die kleine Glocke wiegt 450 kg. Sie zeigt einen Schutzengel mit Kind und trägt den Text "Es rufen alle Engelchöre, dir o Gott sei Ehr allein".

kirche_innenAls Kapellen- und späterer Pfarrpatron wird der hl. Antonius erem. schon sehr früh vermutet und 1330 in der Taxa generalis erstmals genannt. Ab 1621 wird neben dem hl. Antonius Abbas (Festtag am 17. Januar), der hl. Simeon C. als Pfarrpatron erwähnt, dessen Fest am 1. Juni gefeiert wird. Ab 1680 ist und bleibt dieser viel gewanderte und gelehrte Mann, der sich die letzten Jahre seines Lebens in der Porta Nigra in Trier einmauern lässt, der Kirchen-Patron. Hier wird der Einfluss des Trierer Stiftes St. Simeon vermutet, welches durch die genannte Schenkung ab 1097 in Düngenheim begütert ist.

Die Herrschaftszeit des Kloster Stuben

Die Herrschaftszeit des Kloster Stuben

 

Die nächste bekannte Urkunde stammt aus dem Jahre 1140. Sie bezeugt, dass der päpstliche Legat Erzbischof Albero von Trier (1131-1152) dem Nonnenkloster Stuben bei Bremm an der Mosel, eine umfangreiche Schenkung macht. Hierbei handelt es sich unter anderem um den Novalzehnten von den Feldern aus der Rodung des Bischofswaldes bei Düngenheim.

1190 weilt dann der neu gewählte Trierer Erzbischof Johann I. (1189-1212) auf seiner ersten Visitationsreise an der Mosel, wo er bei dieser Gelegenheit die St. Nikolauskirche der Zelle Stupa (Stuben) einweiht. Gleichzeitig bestätigt er dem Kloster die Schenkung über die Capelle zu tunechyngen. Damit hat das Jungfrauenkloster Stuben das Kollationsrecht (= das Recht die Pfarrstelle zu besetzen) für die Pfarrei und ist Zehntherr in Düngenheim.

Der ganze Ort - und Teile der heutigen Filiale Urmersbach mit der anklebenden Gerechtigkeit, sind Eigentum des Klosters. Stuben weiß über 600 Jahre seinen Besitz in Düngenheim zu wahren, den es auch weiter ausbaut.

Es lässt seinen Hof durch einen Hofmann verwalten. Zweimal jährlich wird das gedingh gehalten. Jeder Bürger, der vom Hofschultheiß in Eid genommen ist, muss am gedingh teilnehmen. Dort wird das ganze Gewohnheitsrecht bekannt gemacht und ausgelegt. Stuben zieht den großen zehendt ein, der später mit 16 Malter Korn und zusätzlich sieben Heller von jedem Bürger beziffert ist. Daneben zieht Stuben den kleinen zehnden, ferckeln, hanen, honig, flachs, und verlangt weitere Abgaben wie kurmuth, nachzelgelt und zeug wein.

Demgegenüber steht die Verpflichtung des Klosters für Bau und Erhalt der Kirche, sowie den Unterhalt des Priesters zu sorgen. Des Weiteren hat Stuben den Zuchtstier und einen Zuchteber zu stellen.

Das Ende der Stubener Besitzungen kommt als französische Truppen Ende des 18. Jahrhunderts das ganze linke Rheinufer besetzen und unsere Vorfahren französische Staatsbürger werden.

Auch das Cistercienser Mönchskloster Himmerode besitzt einen Hof in Düngenheim, für den ab 1360 und noch 1729 Pachtverträge bekannt sind.

geschichte_kreuz

Hier sei noch erwähnt, dass Stuben und Himmerod schon früh ihre Besitzungen kenntlich zu machen wissen. Grenzsteine aus Mayener Basalt mit eingemeißeltem Wappen zeugen noch heute davon. Die Stubener Steine zeigen das Stuben'sche Siegeskreuz in der Form des griechischen Doppelkreuzes. Die Himmeroder Steine ziert das Concordia-Eintracht-Wappen der Abtei, zwei ineinander verschlungene Kettenringe und links und rechts davon die beiden Buchstaben C und H für Claustrum Himmerodensis.